Mit einem Medianvermögen von lediglich 55.000 Dollar ist Deutschland unter den Top-20-Ländern nicht vertreten. Unter den zwanzig Ländern mit den höchsten Durchschnittsvermögen weltweit liegt Deutschland per Ende 2020 auf Rang 16. Das Vermögen pro Erwachsenem betrug zu diesem Zeitpunkt in Deutschland 268.681 US-Dollar (225.555 Euro; Kurs: 22. Juni 2021). Von 2000 bis 2020 wuchs es um den Faktor 2,8. Seit 2009 beträgt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des realen Vermögens pro Erwachsenem in Deutschland 3,2 Prozent. Dies geht aus dem von Credit Suisse veröffentlichten Global Wealth Report 2021 hervor.
Eine Rangfolge der Länder nach dem mittleren Vermögen pro Erwachsenem (Medianvermögen) begünstigt die Länder mit geringerer Vermögensungleichheit und führt zu einer anderen Reihenfolge.
Deutschland beim Medianvermögen nicht in den Top-20
Unter den Top-20-Ländern mit dem höchsten Medianvermögen (rechte Tabelle oben) ist Deutschland nicht vertreten. Hier liegt das Medianvermögen per Ende 2020 bei lediglich 65.374 US-Dollar bzw. 54.880 Euro (Kurs: 22. Juni 2021). Das heißt: Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung besitzt weniger als 54.880 Euro Vermögen. Ein Blick auf das Medianvermögen ist hilfreich, um deutlicher zu machen, über welche Vermögenswerte die gewöhnliche Person eines Landes tatsächlich verfügt (zur Notwendigkeit der Vermögensbildung in Deutschland siehe hier).
2020 erstmals mehr als 1 Prozent aller Erwachsenen Dollarmillionäre
Das regionale Muster der Vermögensverteilung kann laut Credit Suisse weiter untersucht werden, indem man die Erwachsenen den entsprechenden globalen Vermögenspositionen zuordnet. Die Berechnungen von CS legten zum Beispiel nahe, dass eine Person ein Nettovermögen von nur 7.552 US-Dollar (6.340 Euro; 22.06.2021) benötigte, um Ende 2020 zur reichsten Hälfte der Weltbevölkerung zu gehören. Allerdings seien 129.624 US-Dollar (108.818 Euro) erforderlich gewesen, um zu den obersten 10 Prozent der weltweiten Vermögensinhaber zu gehören, und 1.055.337 US-Dollar (885.946 Euro), um zu den obersten 1 Prozent zu gehören.
Vor einem Jahr habe die Anforderung für die Zugehörigkeit zu den obersten 1 Prozent noch bei 988.103 US-Dollar (829.504 Euro) gelegen. 2020 sei also das Jahr, in dem zum ersten Mal mehr als 1 Prozent aller Erwachsenen weltweit Dollarmillionäre seien, so Credit Suisse.
56 Millionen Millionäre weltweit
Laut Schätzungen der Bank gab es Ende 2020 weltweit 56,1 Millionen Millionäre, 5,2 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Der Anstieg der Zahl der Millionäre im Jahr 2020 sei mit einem beträchtlichen Anstieg der Zahl der Erwachsenen in den höchsten Rängen der Vermögensverteilung einhergegangen. Die überwiegende Mehrheit der rund 56 Millionen Millionäre im Jahr 2020 verfüge über ein Vermögen zwischen 1 Million und 5 Millionen US-Dollar: 49,1 Millionen oder 88 Prozent der HNW-Gruppe. Weitere 4,5 Millionen Erwachsene (8,1 Prozent) verfügten über ein Vermögen zwischen 5 und 10 Millionen US-Dollar, und 2,5 Millionen hätten ein Vermögen von über 10 Millionen US-Dollar.
Von den letztgenannten verfügten 2,3 Millionen über ein Vermögen im Bereich von 10 bis 50 Millionen US-Dollar, so dass Ende 2020 215.030 Personen mit einem Nettovermögen von mehr als 50 Millionen US-Dollar zu den Ultra High Net Worth (UHNW) gehörten (davon 8.630 oder 4 Prozent in Deutschland). Das seien 41.410 mehr als die 173.620, die ein Jahr zuvor verzeichnet worden seien; das entspreche einem Anstieg von 23,9 Prozent. Eine weitere Untersuchung der UHNW-Gruppe Ende 2020 zeige 68.010 Erwachsene mit einem Vermögen von über 100 Millionen US-Dollar, von denen 5.332 mehr als 500 Millionen US-Dollar besäßen.